Eine kleine, unscheinbare Meldung in der FAZ von heute: Der Staatsrechtler Horst Dreier soll neuer Richter am Bundesverfassungsgericht werden. Wenn man sich dann im Internet über die Positionen dieses Mannes, der auch Mitglied im nationalen Ethikrat ist, informiert, dann kommen sehr interessante Dinge heraus.
Zitat:
Dreier erkennt in dem Satz "Wo menschliches Leben existiert, kommt ihm Menschenwürde zu" einen biologistisch-naturalistischen Fehlschluß. Vor allem dem Embryo fehle es "an allen Voraussetzungen" (Ich-Bewußtsein, Vernunft, Fähigkeit zur Selbstbestimmung), die für die Menschenwürde konstitutiv sind.
Dann hätte ich von Dreier gerne einige Dinge gewusst:
1. Wenn Ich-Bewusstsein für die Menschenwürde konstitutiv ist, was ist dann mit Menschen, die im Koma liegen? Ohne Ich-Bewusstsein habe ich dann auch keine Würde?
2. Ich weiß ja nicht wie sie Vernunft definieren aber Ihre Äußerungen scheinen mir nicht für das Vorhandensein derselben zu sprechen. Ergo auch keine Menschenwürde?
3. Fähigkeit zur Selbstbestimmung erzeugt Menschenwürde? Gibt es nicht hunderte Situationen, in denen ich diese Fähigkeit verlieren kann? Was ist mit Behinderten Menschen?
Und was macht die (C)DU? Sie winkt diesen Kandidaten um des lieben Koalitionsfriedens einfach durch.
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3 Kommentare:
Salve!
Offensichtlich ist für viele das Konzept der Menschenwürde als Ganzes nicht vertretbar. Kein Wunder, wenn man bedenkt, daß Gottesebenbildlichkeit ohne Gott nicht sinnvoll zu denken ist.
Die Unantastbarkeit der menschlichen Würde ist in einer Welt, die den Mehrheitsbeschluß vor die Wahrheit setzt, ebenso undenkbar.
Es ist ein weiter Weg zur Wahrheit und zum Leben!
Tiberius
Hi!
Ist der Blog tot?
Hoffentlich nicht.
Viele Grüße
Olifant
Es wird gefährlich. Wir beginnen uns auf breiter Linie an ein Menschenbild zu gewöhnen, das nicht zuende gedacht werden kann und in einer künstlichen Trennung von Menschsein und Personsein Türen aufhält, hinter denen schlimmste Dinge möglich sind.
Versuche das in meinem Blog gerade meinem Freund Schorse zu erläutern.
Bis zum angesprochenen Punkt dauert es jedoch noch etwa zehn Kapitel.
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